SPD Krummhörn – Pressemitteilung des Krummhörner Bürgermeisters Frank Baumann vom 27. November 2020
Ich habe dem SPD-Gemeindeverbandsvorsitzenden Sascha Ukena und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Alfred Jacobsen gestern mitgeteilt, dass ich für eine erneute Kandidatur zur Bürgermeisterwahl am 12. September 2021 nicht mehr zur Verfügung stehe. Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen.
Zur Begründung:
Seit Beginn meiner Ausbildung bei der Gemeinde Krummhörn im Jahre 1982 habe ich den Wunschtraum gehegt, einmal in vorderster Front für diese, meine Gemeinde tätig sein zu können.
2012 wurde ich vom damaligen Bürgermeister Johann Saathoff mit der Allgemeinen Vertretung seiner Amtsgeschäfte bestellt, der Gemeinderat wählte mich zum Ersten Gemeinderat.
Als Johann Saathoff 2013 in den Deutschen Bundestag wechselte, fragte die SPD mich, ob ich bereit wäre, für das Bürgermeisteramt zu kandidieren. Das habe ich dann im Februar 2014 sehr gerne gemacht und die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Krummhörn wählten mich mit großer Mehrheit zum Bürgermeister dieser Gemeinde.
Ein Traum wurde wahr.
In den vergangenen Jahren konnte ich gemeinsam mit dem Rat und meinen Mitarbeiter*Innen viele Projekte umsetzen und anstoßen, u.a.:
Rathausneubau, Neubau Bauhof, Entwicklung Ortskern Pewsum, Feuerwehrbedarfsplan, Neubau EDEKA-Markt, Nachnutzung ehemaliges Rathausgelände, Nationalparkhaus, wir haben die Dorferneuerung für sieben Ortschaften in Gang gesetzt, die Investitionen und staatliche Förderungen in zweistelliger Millionenhöhe nach sich zieht, einen Wirtschaftswegeplan erstellt, Neubaugebiete ausgewiesen und die Weichen für ein Ärztehaus in Pewsum gestellt.
Die SPD, meine SPD, hat mir immer, vor allem in den schwierigen Situationen stets volle Rückendeckung gegeben. Dafür darf ich allen danken, vor allem auch dem Fraktionsvorsitzenden Alfred Jacobsen.
In den vergangenen Jahren ohne jegliche politische Mehrheit im Gemeinderat wurde mir immer wieder deutlich, wie zeitaufwendig und kraftraubend es ist, zu Entscheidungen zu kommen. Zudem wurde von einigen Ratsmitgliedern immer nur danach gesucht, mir und der Verwaltung Fehler nachzuweisen, anstatt selbst konstruktiv zum Wohle der Gemeinde zu arbeiten. Bei einigen ist das Glas stets halb leer.
Dazu kam 2015 die Bewältigung der Flüchtlingskrise mit großem Engagement der Gemeinde Krummhörn und die derzeitige, nicht absehbare Bewältigung der Corona-Pandemie, hinter der vieles zurückstecken muss.
Ungeachtet dessen waren und sind es sehr schöne Jahre, in denen ich sehr viel Zuspruch von den Bürgerinnen und Bürgern unserer Gemeinde bekommen habe. Dafür bin ich sehr dankbar und diese Zeit werde ich nie vergessen. Vergessen werde ich auch nicht die Begegnungen mit den vielen interessanten Menschen, die mein Leben bereichert haben.
Insgesamt war das bislang eine ganz intensive Amtszeit mit zwei großen Krisen, drei Bürgerbegehren und und und, die ihre Spuren hinterlassen hat. Gesundheitliche Probleme, bis hin zu einem leichten Schlaganfall, machten mir deutlich, dass es Zeit ist für Veränderung. Mit im nächsten Jahr 56 Jahren fühle ich mich noch jung und fit genug, noch einmal etwas Neues zu wagen. Ich werde mich verstärkt auch wieder ehrenamtlich engagieren, das ist in den letzten Jahren leider zu kurz gekommen.
Zudem möchte ich meiner Familie, die in den vergangenen Jahren allzu oft hinter meinen Verpflichtungen als Bürgermeister zurückstecken musste, etwas zurückzugeben.
Im August nächsten Jahres bin ich 39 Jahre in der Gemeindeverwaltung, davon mehr als 20 Jahre in verantwortlicher Position. Bis zum Ende meiner Amtszeit am 31. Oktober 2021 werde ich mich weiterhin mit aller Kraft für das Wohl der Krummhörnerinnen und Krummhörner einsetzen und die Entwicklung der Gemeinde vorantreiben.
Ich habe in meiner fast 8jährigen Amtszeit viel bewegen dürfen und können in dieser Gemeinde, die für mich die schönste Gemeinde Deutschlands ist. Ich habe meinen Traum gelebt. Im nächsten Jahr ist es Zeit, Tschüss zu sagen!